ECO – Efficient assessment of Conformity in railway traffic
06/2011 - 05/2013
Schema für den grenzüberschreitenden Messdatenaustausch, entwickelt und erprobt in ECO
Ein sicherer und effizienter Zugverkehr erfordert eine regelmäßige Kontrolle des rollenden Materials. Bisher wird diese Überprüfung der technischen Sicherheit üblicherweise bei der Zugzusammenstellung durch den Wagenmeister und im Fahrzeuglauf durch den Fahrdienstleiter während der Durchfahrt durch den Bahnhof durchgeführt. Dabei handelt es sich in erster Linie um eine audio-visuelle Kontrolle, deren Güte sehr von der individuellen Erfahrung und Einschätzungskraft der beteiligten Personen abhängt.
Diese Problematik wird im Projekt ECO durch eine technische Lösung adressiert: aufgrund der Automatisierung der Sicherungstechnik und der damit möglichen Personaleinsparung in den Bahnhöfen ist eine automatisierte Kontrolle unbedingt erforderlich. Dadurch können Parameter – im Vergleich zur Beobachtung durch den Menschen – wesentlich exakter bzw. überhaupt erst gemessen werden.
Durch eine Reihe von vorangegangenen Forschungen existieren die Grundlagen für automatisierte Überprüfungen von Schienenfahrzeugen hinsichtlich Überladungen, Radformfehler und Laufverhalten bei Regelgeschwindigkeit. Auf diesem Gebiet sind die Forschungen in Österreich, wie z.B. auch ein internationaler Vergleich in der Schweiz gezeigt hat, führend. Da sich diese erwähnten Unregelmäßigkeiten auch in höheren Instandhaltungskosten niederschlagen, besteht auch seitens der Bahninfrastrukturbetreiber großes Interesse an der Erkennung (verursachergerechtes Infrastrukturbenützungsentgelt etc.).
Automatische Überprüfungen werden allerdings international nur dann Anerkennung finden, wenn diese auf Basis der European TSI Conventional Rail Rolling Stock und HS Rolling Stock durchgeführt werden. Daneben ist es sehr wichtig, dass entsprechend dem europäischen Gedanken die Daten aus der automatischen Überprüfung auch außerhalb der Landesgrenzen akzeptiert und genutzt werden. Dass automatische Anlagen zur Überprüfung des laufenden Verkehrs in den nächsten 2–5 Jahren bei der Eisenbahn vermehrt zum Einsatz kommen müssen, ist in Fachkreisen unbestritten. Daher ist es erforderlich, sich jetzt Gedanken über den Datenaustausch und die grenzüberschreitende Akzeptanz dieser Messdaten zu machen, um eine teure Parallelentwicklung in der Errichtung von Messanlagen beidseits der Landesgrenzen zu vermeiden.
Das Projekt ECO demonstrierte, wie effizient und somit kostensparend die kontinuierliche Überprüfung des rollenden Materials durchgeführt werden kann. Im Zuge einer Kooperation zwischen ÖBB und SBB wurde dabei auch gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit beim grenzüberschreitenden Datenaustausch funktionieren kann. Anzumerken ist, dass die damit verbundenen Investitionen zwar kurzfristig Kosten verursachen, sich aber bei anschließender flächendeckender Einführung des Systems binnen kurzer Zeit wieder amortisieren werden.
Mehr Informationen zum Thema Datenaustausch gibt es unter RMX2!