RSS – Railway System Security
02/2010 – 01/2013
Beschleunigungen
Verschleiß der Schiene, 3D
Der Schienenverkehr erlebt zu Beginn des 21.Jahrhunderts weltweit eine Renaissance. Bahnen sind im Verhältnis zur Transportleistung das umweltfreundlichste und energieeffizienteste Landverkehrsmittel. Die Schiene mit ihre Aufgaben „Führen“ und „Tragen“ der Eisenbahnfahrzeuge ist die Grundlage für die hohe Sicherheit und die niedrige Unfallrate im Eisenbahnverkehr. Versagt diese Schlüsselkomponente, so führt dies unmittelbar zu einer Gefährdung der sich auf dem Schienenfahrzeugen befindlichen Personen, sowie der an der Bahnstrecke anliegenden Gebäude und deren Bewohner.
Neuerdings werden auch im Netz der ÖBB (international bereits im großen Umfang auftretende) neuartige, noch wenig erforschte Schadensmuster an Schienen entdeckt. Diese werden von den ÖBB dem Stand der Technik entsprechend unter hohem Kosteneinsatz behandelt, jedoch kann dadurch ein Versagen des Fahrweges nicht völlig ausgeschlossen werden.
Das Projekt RSS begegnet dieser schwerwiegenden Problematik durch eine bisher einmalige Kombination der Werkstoffentwicklung mit mehreren ineinandergreifenden Ansätzen und Methoden. In einem ersten Schritt werden im Team vorhandene Hypothesen zur mathematisch physikalischen Beschreibung der Phänomene herangezogen aus der dann ein Systemmodell erstellt werden soll. In einem weiteren Schritt wird dann dieses Modell an einer Standardschienengüte und an einer speziell entwickelten einsatzoptimierten Schienengüte unter Zuhilfenahme experimenteller Messtechnik auf einem speziellen Rad-Schiene Prüfstand verifiziert und so nötig adaptiert. Die daraus gewonnen Daten und Erfahrungen werden dann bei einer In-Situ Messstelle zur Bestimmung der Performance und des Potentials der einsatzoptimierten Schienengüte im Vergleich zu einer herkömmlichen Schienengüte an einer höchstbelasteten Strecke der ÖBB angewandt. Daraus abgeleitet sollen die Prüfparameter für den Rad-Schiene Prüfstand ermittelt werden um reale Randbedingungen zu generieren die einsatznahe Werkstofftests ermöglich. Dies wird dann durch den Test eines neuen experimentellen Werkstoffes verifiziert werden.
Schließlich sollen aus den Prüfstandsversuchen und der In-Situ Messstelle gewonnen Erkenntnisse in Kombination mit der einsatzoptimierten Schienengüte relevante Einsatzgrenzwerte festgelegt werden.
Die Sicherstellung einer funktionierenden Infrastruktur, mit einer geringen Schadensquote führt in der Bevölkerung zu einem hohen passiven Sicherheitsgefühl. Die safety und security des Systems Bahn trotz steigender kritischer Belastungen weiter zu steigern und auch eine entsprechende Wahrnehmung in der Bevölkerung nachhaltig zu stärken, ist Ziel dieses Projektes.